"Sozial engagierte Jungs" in Rheinland-Pfalz

An rund 20 Standorten erfolgreich umgesetzt

Das Projekt „Sozial engagierte Jungs“  läuft nun bereits seit mehr als  zehn Jahren in Rheinland-Pfalz und hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. In zahlreichen Projekten in den vergangenen Jahren haben männliche Fachkräfte der Jugendarbeit in ihren Kommunen mehrere hundert Jungs für die soziale Arbeit mit Kindern, vor allem im Vorschulbereich, interessiert und eingebunden. Sie haben Netzwerke aufgebaut und im besten Sinne Nachhaltigkeit erzielt. In einigen Kommunen läuft das Projekt nun bereits im elften Jahr.

Die Fachstelle Jungenarbeit Rheinland-Pfalz/Saarland hat das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ entwickelt und bisher an rund 20 Standorten in Rheinland-Pfalz erfolgreich umgesetzt bzw. begleitet.

Die Ergebnisse und Erfahrungen sind für alle Beteiligten positiv und ermutigend.
Es zeigt sich, dass sich die Reflexion der eigenen Geschlechtsrollenbilder mit dem Kompetenzerwerb im Ehrenamt und darüber hinaus auch mit beruflicher Orientierung sehr gut verbinden lassen. Dies beinhaltet auch, Jungen aus bildungsfernen Familien Alternativen zu den „klassischen“ Männerberufen zu bieten.

Darüber hinaus bewirkt das Projekt, dass die Jugendpfleger und Schulsozialarbeiter eine zielführende und praktikable Arbeitsform gefunden haben, geschlechtsspezifische Jugendarbeit in ihrem Wirkungskreis anzubieten.

Die Arbeit mit den Jungen, wie sie im Rahmen dieses Projektes durchgeführt wird, ist nach unserer Definition sicher nicht per se geschlechtsbewusste Jungenarbeit. Aber dieses und ähnliche Projekte sind eine außerordentlich gute Möglichkeit geschlechtsbewusste Jungenpädagogik und Jungenarbeit zu entwickeln, durchzuführen und zu etablieren:

Die Interessen, Fähigkeiten und Stärken von Jungen werden aufgegriffen – ihr Engagement wird wertgeschätzt und gewürdigt. Mit dieser Ausgangslage können die Jungen Themen, die ihr Jungesein und Mannwerden betreffen, leichter zulassen.

Auch wenn die Frage der beruflichen Orientierung der Jungen eine herausragende Rolle im Rahmen diese Projektes einnimmt, wäre es falsch und zu kurz gegriffen, den Erfolg nur daran zu messen, wie viele der Jungen nachher den Beruf des Erziehers ergreifen. Zwar ist es wichtig und notwendig, dass mehr Männer qualifiziert und reflektiert mit Kindern arbeiten, gleichwohl sollten wir andere wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse nicht unterschätzen.

In der bisherigen Arbeit wurde deutlich, dass Jungen, die ein Jahr z.B. in einer KiTa tätig waren, diese wichtige Arbeit der Früherziehung anders würdigen und bewerten als zuvor. Und es wird die Jungen auch in ihren anderen Berufen – als Polizist, Handwerker oder Lehrer – mitprägen. Und nicht zuletzt wird es auch Einfluss darauf haben, wie sie ihre Vaterschaft gestalten.